Das wunderschöne Havelland – Seele baumeln lassen, tief durchatmen und die Weite genießen. Hach, wat schön! Oder, sich wie wir vom Einkaufsteam zu einem „Wandertag“ bei bestem Wetter gen brandenburgischen Westen aufmachen, um einen Kiste-Lieferanten zu besuchen. Auch schön. Und so herrlich natürlich dieses Bio Hofgut Kleimeier!
Bei unserer Ankunft auf dem Land oder besser gesagt dem Hofgut wurden wir herzlichst von den Kleimeiers in Empfang und auf eine Tour über die Felder mitgenommen. Apfelbäume verschiedener, vor allem aber alter Sorten in voller Pracht und so weit unsere Augen reichten.
Noch ist keine Erntezeit, aber was wir bei unserem Spaziergang durch die Apfelbaumreihen und über das Hofgut sehen konnten, verspricht Gutes aus der Natur. Auch wenn die Kleimeiers überwiegend Bio-Äpfel von überwiegend alten Sorten anbauen, gibt es unter anderem auch köstliche Johannis- und Stachelbeeren direkt vom Hof im eigenen Hofladen.
BIO von Anfang an
Wir hörten Dirk Kleimeier zu, wie er über biologischen Anbau, Arten- und Sortenvielfalt, aber auch über Schwierigkeiten spricht und uns wurde schnell klar: Er ist Bio-Landwirt und Apfelbauer mit Leib und Seele. Die Äpfel bei Kleimeier werden per Hand gepflückt, was alljährlich mit einem großen Aufwand verbunden ist. Wir erfuhren im Gespräch von Schorf oder anderen „Apfelkrankheiten“, von vorsichtigem Umgang mit Schädlingen und von Frostproblemen bei Äpfeln. Besonders in diesem Jahr hatte der Landwirt mit Frost zu kämpfen, da dieser ungewöhnlich spät auftrat und viele der Apfelblüten zerstörte. Daher rechnet er, wie viele andere Obstbauern, mit höheren Ernteausfällen im Spätsommer und Herbst.
Das Land haben die Kleimeiers 2014 gekauft und konnten 2015 mit dem Bio-Anbau von schorfresistenten Sorten beginnen. Anfänglich wollten sie nur fünf Hektar bewirtschaften – inzwischen sind es um die 50. Auch der Vertrieb war gleich auf Bio ausgerichtet, so dass die Ernten entsprechend verkauft werden konnten. So beispielsweise an Mosterei Ketzür, die ebenfalls zu unseren Lieferanten zählt und von der wir leckere Säfte beziehen. Oder an die Schulküche in Werder, die auf gesundes Essen in Bio-Qualität setzt.
Alte Sorten und regionalen Exoten
Neues zu wagen, liegt Dirk Kleimeier genau so gut wie das Hegen und Pflegen seiner Apfelbäume. Zwischen all den alten Sorten wie Gloster, Grevensteiner, den Klassikern Elstar oder Pikant lässt sich hier aber auch eine eher neue Sorte, Natyra Extra, finden. Die Kleimeiers setzen bei ihrer Arbeit ebenfalls auf Nischenanbau, um wettbewerbsfähig, aber auch wirtschaftlich zu bleiben. So kommen außerhalb der Apfelsaison noch Mini-Wassermelonen, die beliebten Flower Sprouts oder die leckeren Kiwibeeren aufs Feld und später, nach der Ernte, auch zur Märkischen Kiste. Sozusagen als regionale Exoten.
Mittlerweile baut der Familienbetrieb rund 40 Obst-und Gemüsesorten an. Kathrin, die Frau von Dirk Kleimeier, scherzt, dass sie ihn immer beim Unkrautzupfen findet, wenn sie nach ihm sucht. Die Arbeit auf dem Feld und dem Hof ist und bleibt überwiegend Handarbeit. Im Hofladen, der sich zurzeit noch im Aufbau befindet, könnt ihr schon jetzt kleine Leckereien und frische Früchte wie verschiedene Beeren erwerben. Und apropos Beeren: Dirk Kleimeier denkt darüber nach, einen weiteren Fokus auf Beeren zu setzen. Die nächste Saison wird zeigen, ob die Überlegung in die Tat umgesetzt wird.
Unser Besuch auf dem Bio Hofgut Kleimeier endete genauso herzlich, wie er begonnen hat und wir kommen gerne wieder. Auf unserem Weg zurück nach Berlin stoppten wir noch auf der Insel Werder. Dort genoss unser Ausflugstrupp einen guten Kaffee, richtig gute Pommes und Fischbrötchen bei Sonnenschein bevor es zurück zur Märkischen Kiste ging.
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