5 Zero Waste Ideen: Sommer-Edition
- Märkische Kiste
- 4. Juni
- 4 Min. Lesezeit
Der Sommer ist da – und mit ihm eine bunte Vielfalt an regionalem Obst und Gemüse, die eure Biokisten bereichert! Ob Spargel, Erdbeeren oder Rhabarber: Jetzt ist die perfekte Zeit, saisonale Zutaten in vollen Zügen zu genießen. Beim Schnippeln und Kochen bleibt dabei aber oft einiges übrig. Doch was auf den ersten Blick wie Abfall wirkt, kann in Wahrheit noch richtig nützlich sein. Besonders, da ihr bei eurem Bio-Gemüse Obst- und Gemüseschalen bedenkenlos mitverarbeiten könnt und keine Sorgen vor synthetischen Pestiziden haben müsst.

In dieser Sommer-Ausgabe unserer Zero Waste Reihe haben wir euch deshalb fünf neue, kreative Zero-Waste-Ideen zusammengestellt – vom würzigen Spargelsalz bis hin zum fruchtigen Erdbeeressig. Lasst euch inspirieren und probiert sie aus!
Raffiniertes Würzsalz aus Spargelschalen
Spargel ist nicht das preiswerteste Gemüse und gerade deshalb fühlt es sich besonders falsch an, Spargelschalen einfach so in den Müll zu schmeißen. Wer viel Spargel kocht, hat sicher schon das ein oder andere Mal eine Suppe aus den Schalen zubereitet. Doch wir haben noch etwas ausgefalleneres für euch parat: Aus Spargelschalen lässt sich ein aromatisches Würzsalz herstellen, perfekt zum Verfeinern von Gemüsegerichten, Eierspeisen oder Schnittchen.

So geht's:
Die Spargelschalen unter fließendem Wasser gründlich waschen und gründlich mit einem Tuch trocken tupfen. Anschließend bei etwa 50–60 °C im Backofen mit leicht geöffneter Klappe oder im Dörrgerät trocknen lassen, bis sie knusprig sind. Das dauert je nach Dicke der Schalen ca. 2–3 Stunden. Die getrockneten Schalen in einem Mörser oder Mixer fein mahlen und im Verhältnis von 1:3 mit grobem Meersalz vermischen. Das Salz in ein Schraubglas füllen und trocken lagern.
Fruchtiger Essig aus Erdbeer-Resten
Wenn beim Erdbeerputzen Grün und matschige Reste übrig bleiben, wandern sie oft unbedacht in den Kompost. Dabei steckt in diesen Resten noch genug Aroma, um einen fruchtigen Erdbeeressig zum Verfeinern von Salatdressings herzustellen.

So geht's:
Die Erdbeerabschnitte mit Grün kurz unter kaltem Wasser abspülen. Wichtig: Schimmelige Reste bitte nicht weiter verarbeiten, sondern entsorgen! Ein großes Schraubglas mit kochendem Wasser sterilisieren und abtrocken lassen. Dann alle Erdbeerreste hineingeben und mit einem milden Weißweinessig oder Apfelessig übergießen, bis alles gut bedeckt ist. Einen Teelöffel Zucker oder Honig hinzufügen, nach Belieben auch frische Kräuter oder Gewürze wie frischer Rosmarin oder Nelken. Das Glas verschließen und etwa 7 bis 10 Tage an einem kühlen Ort ziehen lassen, täglich einmal schütteln. Danach durch ein feines Sieb oder Tuch abseihen und den Essig in eine ebenfalls sterilisierte Flasche füllen. Im Kühlschrank gelagert hält sich der Essig mehrere Monate.
Umweltfreundliches Wärmekissen aus Kirschkernen
Nach dem Naschen bleibt oft ein kleiner Haufen Kirschkerne zurück. Dann wird es Zeit, mit einem einfachen Nähprojekt für den Winter vorzusorgen und sich ein ganz natürliches, umweltfreundliches Wärmekissen selbst zu basteln.

So geht's:
Die Kirschkerne gründlich reinigen – am besten in einer großen Schüssel mit Wasser bedecken und mit einer Gemüsebürste abschrubben. Danach auf einem Tuch ausbreiten, abtupfen und anschließend mehrere Tage trocknen lassen, am besten in der Sonne. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Kerne zusätzlich im Ofen bei 100 °C für etwa 30 Minuten erhitzen. Anschließend ein rechteckiges Säckchen aus Baumwollstoff in der gewünschten Größe zusammennähen, mit den Kernen füllen und schließen. Bitte keinen Reisverschluss aus Metall oder Plastik einnähen, da sich diese nicht zum Erhitzen eignen.
Im Backofen lässt sich das Wärmekissen bei maximal 120° für 5 bis 7 Minuten erwärmen, in der Mikrowelle bei maximal 600 Watt für 1 bis 2 Minuten. Es speichert die Wärme lange und eignet sich wunderbar bei Verspannungen oder kalten Füßen.
Die etwas andere Marmelade aus Wassermelonenschale
Diese Marmelade habt ihr garantiert noch nie probiert! Wie wäre es neben Erdbeere, Aprikose und Kirsche mal mit einem fruchtigen Brotaufstrich aus Wassermelone, genauer gesagt aus dem hellgrünen Teil der Schale, der normalerweise immer direkt im Biomüll landet? Dieser festere Teil hat ein mildes Aroma, welches neben Wassermelone auch an Gurken erinnert.

So geht's:
Die dünne, grüne Außenschale der Wassermelone mit einem Sparschäler entfernen, sodass nur das weiße Innere übrigbleibt. Dieses fein würfeln und zusammen mit Gelierzucker im Verhältnis 2:1 und dem Saft und Abrieb einer Bio-Zitrone in einer großen Schüssel vermengen. Diese Mischung über Nach ziehen lassen und dann in einem großen Topf aufkochen. Ein wenig geriebener Ingwer oder Limettenschale passen geschmacklich auch gut in die Marmelade. Die Marmelade einkochen lassen und nach 5 Minuten Köcheln einen Geliertest machen. Dazu einen Klecks Marmelade auf einen Teller geben und diesen im Kühlschrank für ein paar Minuten auskühlen lassen. Wenn die Masse geliert, ist die Marmelade fertig und kann in sterilisierte Gläser abgefüllt werden.
Erfrischender Sirup aus Rhabarberschalen
Rhabarberschalen sind oft zu fest und holzig, um sie in Kompott oder Kuchen verarbeiten zu können. Doch sie stecken voller Aroma und eignen sich deshalb perfekt dazu, einen säuerlichen Sirup auszukochen, den ihr für Süßspeisen oder selbstgemachte Limonade verwenden könnt.

So geht's:
Die gewaschenen Rhabarberschalen mit Wasser bedecken und ein paar Scheiben Bio-Zitrone hinzufügen. Kurz aufkochen lassen und ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen lassen. Den Sud abseihen und mit Zucker im Verhältnis 1:1 zum Flüssigkeitsvolumen erneut aufkochen, bis sich der Zucker vollständig gelöst hat. Den heißen Sirup in sterile Flaschen füllen und gut verschließen. Im Kühlschrank aufbewahrt bleibt er mehrere Wochen haltbar.
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