Vor etwas mehr als einem Jahr bekam die Märkische Kiste (sozusagen) tierischen Zuwachs. Jonas Scholz, Sohn des Geschäftsführers, ist Schäfer und baut seitdem seine eigene Herde auf. Für seine Schafe, die ganzjährig im Freien gehalten werden, nutzt Jonas Naturschutzflächen nach FFH-Richtlinien mit krautreichen Beständen in den brandenburgischen Landkreisen Teltow-Fläming und Potsdam-Mittelmark. Damit tragen er und seine Schafe durch ein Beweidungskonzept aktiv zum Naturschutz bei und liefern bestes Bio-Fleisch. Warum das so ist, erfahrt Ihr im Blogbeitrag.
Die FFH-Richtlinie ist eine Naturschutzrichtline der EU aus dem Jahr 1992, die im Rahmen der Verpflichtungen aller EU-Mitgliedstaaten zum Schutz der biologischen Vielfalt festgehalten wurde. Korrekt lautet sie: Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Das Ziel der FFH-Richtline ist es, „wildlebende Arten, deren Lebensräume und die europaweite Vernetzung dieser Lebensräume zu sichern und zu schützen. Die Vernetzung dient der Bewahrung, (Wieder-)Herstellung und Entwicklung ökologischer Wechselbeziehungen sowie der Förderung natürlicher Ausbreitungs- und Wiederbesiedlungsprozesse.“
So muss(te) jeder Mitgliedstaat Gebiete benennen, erhalten und ggfs. entwickeln, die für gefährdete Lebensräume und Arten wichtig sind. Allein im Landkreis Teltow-Fläming gibt es rund 30.000 ha Naturschutzfläche, die beispielsweise Lebensraum für bedrohte Vogelarten ist. Die Schafe von Jonas Scholz „pflegen“ vor allem das Habitat Trockenrasen.
Jonas Scholz hat sich für 2 Rassen entschieden, um eine Herde aufzubauen und zu halten. Unterstützt wird er dabei von seinem Hund Moppi. Wichtig waren ihm dabei, dass die Tiere robust genug sind für die ganzjährige Freilandhaltung und die Tiere eine gute Grundfutterverwertung haben. Darüber hinaus wollte er „Lebensmittel dort produzieren, wo keine intensive Landwirtschaft möglich ist“. Die Schafherde besteht aus Bentheimer Landschafen (Muttertiere) und zwei Suffolk-Böcken. Da die Tiere ohne zusätzliches Kraftfutter auskommen, wachsen sie nicht so schnell wie konventionell gemästete Schafe, haben dafür aber eine viel höhere Fleischqualität. Bentheimer Landschafe sind hochbeinige Tiere mit schwarzen Zeichen um die Augen und an den Füßen. Sie haben schlichtweiße Wolle. Bentheimer sind für ihre Robustheit und Genügsamkeit bekannt, aber auch dafür, dass sie das natürlich vorhandenen Grundfutter gut verwerten können. Suffolks, der britische Importschlager unter den Schafen, sind optimale Kreuzungswidder. Das bedeutet, dass die Lämmer in der Regel erstklassige Fleischlieferanten sind – mageres und gleichmäßiges Fleisch mit ausgezeichnetem Geschmack. Die Rasse hat ein sehr markantes Aussehen, der Kopf und die Beine sind pechschwarz und ohne Wolle. Das Vlies um den Oberkörper ist etwas gelbstichig und von geringerer Stapellänge.
Aufgrund der Kreuzung beider Schafrassen kommt es zum sogenannten Heterosiseffekt. Damit ist eine positive Auswirkung auf die Genetik der Nachkommen, also Lämmer, gemeint. Diese weisen in der ersten Generation nach Kreuzung eine sowohl qualitativ als auch quantitativ höhere Ertragsleistung sowie eine bessere Vitalität auf. Die Lämmer leben bis zu ihrer Schlachtung mit und bei ihren Müttern auf den Weideflächen und sind optimale Landschaftspfleger. Um den Fortbestand der Herde zu sichern und, um nach den ökologischen Prinzipien der Landwirtschaft zu handeln, werden nur so viele Lämmer geschlachtet, wie unbedingt notwendig.
Im Webshop der Märkischen Kiste findet Ihr alle Produkte des Bio-Lammes. Vorbestellen könnt Ihr bis zum 14.11.2021. Ausgeliefert wird in der Woche vom 29.11. bis 04.12. an Euerm jeweiligen Liefertag und mit Eurer Kiste.